Geschichte

Geschichtlicher Überblick 

* 2. Jt. v. Chr. Für frühe Dynastien gibt es keine Belege, doch die Shang Dynastie hinterlässt erstmals kulturelle Zeugnisse einer frühen, losen Besiedlung in der Gegend zwischen dem heutigen Luoyang und Xi’an

* 1122-221 v.Chr. Zhou-Dynastie: Oberste Institution wird tian, der Himmel; der Herrscher vermittelt als <<Sohn des Himmels>> zwischen diesem und den Menschen.

* 6. Jh.v.Chr. In philosophisch und politisch bewegter Zeit entstehen verschiedene Schulen, darunter Konfuzianismus und Taoismus.

* 221 v. Chr. Der Fürst von Qin hat in einem 10 jährigen Feldzug die anderen Fürstentümer unterworfen und ruft sich zum ersten Kaiser, Qin Shihuangdi, aus. Mauersysteme werden zur Großen Mauer verbunden, Maße und Gewichte sowie die Schrift vereinheitlicht. Erster Zentralstaat.

* Ab 206 v. Chr. Rebellen stürzen die Qin und etablieren die Han-Dynastie. Der Feudalismus kehrt zurück, doch die Zentralmacht bleibt erhalten. Ausdehnung des Reiches nach Süden.

* Ab 65 n. Chr. Über die Seidenstraße gelangt der Buddhismus nach China und wird sinisiert.

* 581 nach dem Machtverlust der Han ab 220 und dem Zerfall in mehrere Machtzentren gelingt dem Sui-Kla eine erneute Zentralisierung mit der Hauptstadt Chang’an (nahe dem heutigen Xi’an).

* 618 der Li-Klan ruft die Tang-Dynastie aus, die das Reich ausweitet und Verbindungen zum tibetischen Hof knüpft. Kulturelle Blüte.

* Ab 960 Das Schwergewicht Chinas verlagert sich nach Süden mit Kaifeng als Hauptstadt der Song-Synastie. Im Norden breiteten sich nomadische Reitervölker aus und errichten eine Hauptstadt umweit des heutigen Peking.

* 1297-1368 Nachdem die Mongolen sich 1206 auf Dschingis als Großkhan geeinigt haben, beginnt ihr Eroberungsfeldzug nach Westen und Süden, wo er durch die Eroberung von Hangzhou und die Errichtung der Yuan-Dynastie einen Abschluss findet. Mit Dschingis‘ Enkel Kublai herrscht erstmals ein Nicht-Chinese über das Reich. Er bedient sich zahlreicher ausländischer Verwalter, darunter auch Marco Polo. Hauptstadt wird Khanbaliq an der Stelle des heutigen Peking. 1295 stirbt Kublai, die Macht der Mongolen zerfällt.

* 1368-1644 Nach Aufständen gegen die Fremdherrscher ersteigt wieder ein Chinese den Thron und gründet die Ming-Dynastie. Ihr dritter Kaiser, Yongle, verlegt die Hauptstadt von Nanjing nach Peking und lässt den Kaiserpalast sowie weitere Bauwerke anlegen. Die Große Mauer entsteht in größerer Länge und neuer Form wieder.

* Ab 1644 Nachdem die Ming-Dynastie zunehmend zerfallen ist, dringen die Mandschuren nach Peking vor und besetzen die Hauptstadt, in den Folgenjahren das ganze Land, während sie im Westen neue Gebiete erobern. Sie assimilieren sich schnell und übernehmen viele chinesische Sitten, zwingen den Han aber die Haarzöpfe auf.

* 1842 Die Europäer versuchen, den Handel mit China zu intensivieren, auch mit gewaltsamen Mitteln. Die Britten setzen Opium als Handelsware ein und führen Krieg um ihre Kolonie Hong Kong und die Öffnung von Häfen, was ihnen im Vertrag von Nanjing und späteren Verträgen zugesagt wird. Andere Kolonialländer folgen.

* 1850-1864 Der Taiping-Aufstand in Süd- und Mittelchina richtet sich gegen die konservative Zentralmacht in Peking, er wird jedoch gewaltsam niedergeschlagen.

* 1898 Der junge Kaiser Guangxue versucht eine Modernisierung, doch Kaiserinwitwe Cixi und die Konservativen sperren ihn ein. Die <<Boxer>> bekämpfen das Vordringen der Ausländer und besetzen von Juni bis August 1900 das Pekinger Gesandtschaftsviertel. Alliierte Truppen sprengen die Belagerung und verwüsten Teile der Stadt.

* 1911 Im Süden hat sich eine Oppositionsbewegung gegen die Monarchie gebildet. Nach dem Tod Cixis und Guangxues (1908) bricht die Macht des Hofes zusammen, da nur noch der dreijährige Puyi auf dem Thron sitzt. Die Kaiserfamilie dankt ab, der Arzt Su Yatsen wird provisorischer Präsident, dann jedoch von dem diktatorisch herrschenden General Yuan Shikai verdrängt. Nach dessen Tod (1916) zerfällt das Reich in viele Machtzentren, meist mit despotisch herrschenden Warlords, die sich gegenseitig bekämpfen.

* Ab 1919 Am 4. Mai demonstrieren nationalistische und reformerische Intellektuelle auf dem Tian’anmen-Platz gegen die Behandlung Chinas im Versailler Vertrag, in dem die ehemaligen deutschen Kolonien Japan unterstellt werden. 1921 wird in Shanghai die Kommunistische Partei (KP) Chinas gegründet. Nach dem Tod Sun Yatsens (1925) übernimmt Chiang Kaishek die Führung der nationalistische Guomindang (GMD).

* Ab 1934 Abwechselnde Bündnisse und Konflikte zwischen GMD und KP, die sich schließlich im <<Langen Marsch>> über 12 000 km nach Yan’an zurückzieht, wo Mao Zedong zum Parteiführer gewählt wird. Ab 1937 rücken japanische Truppen von Nordosten nach China vor und richten grausame Massaker unter der Bevölkerung an.

* 1945-1949 Nach der Japanischen Kapitulation bricht ein Bürgerkrieg aus, den die KP gewinnt. Die GMD flieht nach Taiwan. Mao ruft am 1.10.1949 die Volksrepublik China aus.